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Montag, 22. November 2010

Bitter!

Leider bin ich dieses Wochenende wieder um eine bittere Erfahrung reicher, auf die ich gerne verzichtet hätte. Denn sowohl am Samstag als auch am Sonntag bin ich beklaut worden. 26 Jahre bin ich ohne ausgekommen, dann gleich zwei Tage hintereinander....

Am Samstag morgen bin ich einer Bande auf dem Leim gegangen, die in einem typischen, öffentlich Minibus gesessen ist. Nachdem ich eingestiegen war, hat mich der Kassierer in tpyische Gespräche verwickelt, wo kommst du her, was machst du hier. Mein Notebook musste ich auf den Schoß nehmen, im Nachhinein verstehe ich warum. Neben mir hat der Komplize (eingeweiht dürfte aber der gesamte Bus sein) sich nämlich an meiner Jacke zu schaffen gemacht, hat diese von unten aufgeschnitten, dann die Naht meiner inneren Brusttasche gelöst und daraus mein I-Phone, meine Geldtasche und meine Handy vor Ort entwendet. Unfassbar, dass ich es nicht gemerkt habe. Die eigene Naivität macht mich unglaublich wütend. Nachts liege im Bett und spiel die Szenen im Kopf immer wieder durch. Zweimal ist meine Hand zur Brusttasche hingegangen, beide mal hat der Kassierer es geschafft, mich abzulenken.
Ich habe es nicht mal geblickt, als er plötzlich meinte, die Route wäre geändert, und ich müsste jetzt aussteigen. Ganz hektisch, ich war komplett überrumpelt. Als ich dann draußen war, ist der Bus losgedüst, und dann hat mein Gehirn wieder angefangen zu arbeiten... leider zu spät.

Man sollte meinen, ich hätte gelernt. Am Sonntag war der Great Ethiopian Run, über den ich eigentlich vorhatte zu schreiben. Ein großer Stadtlauf mit 35.000 Teilnehmern, eine tolle Veranstaltung, fantastische Stimmung - und leider vielen Taschendieben. Während dem gesamten Lauf hatte ich meine Fotokamera in der Hand, das Band um Gelenk geknotet. Und nach dem Zieleinlauf dann wieder die große Dummheit. Für etwa zwei Minuten mach ich die Kamera in die Hosentasche, prompt ist sie weg, ohne dass ich was mitbekommen habe. Gedanken einen Moment woanders, schon sind flinke Finger da und entwenden sie. Gerade die Kamera trifft mich am meisten. Ich habe noch den ganz zarten Hauch einer Hoffnung, dass ich sie wiederbekomme, denn wir haben den Komplizen des Diebes, der meine Kamera mitgenommen hat, erwischt, als er sich an der Hosentasche einer Freundin zu schaffen machte. Sahlu, ein äthiopischer Freund, hat ihn dabei entdeckt und sofort laut geschrieen und ihn angegriffen. Wir haben ihn zur Polizei geschleppt und Anzeige erstattet. Die Polizei hier ist ziemlich grob, der Dieb hat erstmal eine Reihe Schläge kassieren müssen. Ich will gar nicht wissen, was sie hinter den Kulissen machen.
Vielleicht habe ich Glück, und ich bekomme das Gerät zurück. Wirklich daran glauben kann ich derzeit nicht. Solche Erlebnisse ziehen einen runter, aber meine Freunde hier haben mir wirklich Trost gespendet, das macht es leichter. Dennoch, ab und zu fange ich innerlich an zu kochen, mehr wegen meiner eigenen Naivität, aber auch weil ich meine Sachen echt vermisse.
Aber... ich bin gesund, ich habe meinen Pass noch und solange es dabei bleibt, muss ich mich damit einfach abfinden und hoffen, wieder ein Stück weiser zu sein...

4 Kommentare:

  1. oh nein! das ist eine richtig schlechte erfahrung!
    aber du hast recht, du bist gesund und du hast deinen pass.... und hättest du im bus "rechtzeitig" misstrauisch reagiert, dann hättest du dich wahrscheinlich gewehrt, wer weiß, was dann passiert wäre.... :-(
    viele lb. grüße

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  2. Hmm,... ja. Ich denke das sind Erfahrungen die man mal machen muss. Lass dich nicht zu sehr runter ziehen. Denk dran: du hast was fürs Leben gelernt.

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  3. ...Oder sing das schöne Lied:

    "Mal gehts dir schlecht, dann gehts dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut!"

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  4. Hallo Armin! Endlich habe auch ich dich entdeckt und sogleich auch von deinem "Pech" gelesen. Leider sind zu viele unehrliche "Künstler" auf dieser Welt. Ich hoffe sehr, dass du noch Glück hast. Hier bei uns bittet man den Hl. Antonius um Hilfe und das werde ich für dich machen. Wir hatten Anfang Oktober eine wunderschöne Zeit bei deinen Eltern in Ägypten. Du wirst zu Weihnachten alles in einem Fotobuch sehen können.
    Wenn ich zum Fenster hinausblicke, freue ich mich über den schönen Schneefall und die weihnachtliche Landschaft. Kopf hoch und bis bald
    Erni

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