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Montag, 18. Oktober 2010

Debre Libanos

















Ein wundervolles Wochenende liegt hinter mir. Ach was, wundervoll. Atemberaubend! Fantastisch! Gewaltig! Incroyable!
Unser kleines Grüppchen, bestehend aus meinen beiden Mitpraktikantinnen Luisa und Katrin, einem französischen Pärchen (? Wir waren uns nicht sicher), Natalie, einer hierlebenden Fotografin und selbstverfreilich meiner Person, haben uns am Samstag in aller Frühe nach Debre Libanos begeben und die Nacht von Samstag auf Sonntag dort verbracht.
Debre Libanos ist ein Kloster, das unglaublich unspektakulär ist und deswegen gibt’s auch keine Fotos von mir. Deswegen, und weil die geschäftstüchtigen Türsteher keine Fotos auf dem heiligen Gelände erlauben, zumindest solange man nicht den Beutel zückt.
Eine genauso unspektakuläre Kirche gabs zudem, aber für den Eintritt waren wir auch zu geizig, obwohl wir die beiden ersten Bedingungen (keine menstruierenden Frauen und keine Personen, die in den letzten 48 Stunden Geschlechtsverkehr hatten) wohl erfüllt hätten.
Nichtsdestotrotz gibt’s was darüber erzählen, einfach deswegen, weils witzig ist. Gegründet wurde Debre Libanos nämlich von Teklu Haimanot, einem der beliebtesten Heiligen des Landes. Sein erstes Wunder konnte Teklu schon vor seiner Geburt wirken, als er den Erzengel Michael beschwor, einen räuberischen Heidenkönig zu bezwingen. In seiner Kindheit und Jugend bewirkte Teklu eine Reihe bemerkenswerter Wunder, als Zehnjähriger hatte er bereits Wasser in Wein verwandelt und als Erwachsener hatte er schließlich JEDES Wunder, dass im Alten wie im Neuen Testament beschrieben wird, ebenfalls gewirkt. Nachdem er das Alles gemacht hatte, wusste er auch nicht mehr, wie es jetzt weitergehen sollte. Also suchte er sich eine Höhle, schlug ein paar Nägel in die Wand, stach sich daran fest, so dass er immer stehen konnte, und begann zu beten. Nach ein paar Jahren ist ihm dann ein Bein abgefallen, aber das hat ihn nicht gestört und er ist bis zu seinem Tode im Alter von 99 Jahren auf einem Bein gestanden und hat weiterhin gebetet.
Soviel zu Debre Libanos, denn das Besondere an dem Ausflug war schließlich die Umgebung. Nachdem wir bis zum Kloster mit einem Bus gefahren wurden, bin ich mit Martin, dem Franzosen, die 4 km zu unserer Lodge hochgewandert, die anderen sind mit einem Taxi gefahren. Die Wanderung hat sich gelohnt, nicht nur haben wir die ersten fantastischen Ausblicke auf das Tal bekommen, sondern auch eine Vielzahl freilebender Baboons gesehen.
Von der Lodge aus hatten wir einen grandiosen Ausblick auf das Tal. Es hat schon was, wenn man mit Talblick frühstücken kann. Von der Lodge aus war es nur ein kleiner Fußmarsch zur Portugiesischen Brücke, die über eine Wasserquelle/Wasserfall führt und aus Eierschalen gebaut wurde. Ob sie tatsächlich von Portugiesen gebaut wurde, ist umstritten. Mir hat man erzählt, Cristóvão da Gama, Vasco da Gamas Sohn, hat sie bauen lassen, nachdem er den Äthiopiern militärisch zur Seite stand, als das Sultanat Adal eine islamische Expansion plante.
Nachdem man die Brücke passiert hat, kann man noch eine Weile an der Schlucht entlang marschieren. Mit den beiden Franzosen habe ich das getan und mir dabei einige der schönsten Eindrücke der Gegend wie auch einen fantastischen Sonnenbrand geholt.
Einige wenige Bilder habe stelle ich hier rein.
Mehr Bilder gibt es übrigens hier!

Liebe Grüße
Armin

1 Kommentar:

  1. Wow. Das sieht wirklich fantastisch gut aus. Scheinst dir ein schönes Fleckchen Erde ausgesucht zu haben. Genieß jeden Tag dort!!!

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